Abschlussarbeit

Leistungsschwankungen des Kurzzeitgedächtnisses bei Diskrepanzen im audiovisuellen Zielstimulus anhand serieller Wiedergabe

Steckbrief

Eckdaten

Professur:
HTA
Status:
abgeschlossen
Forschungsgebiet:
Audio-visuelle Interaction
Art der Arbeit:
Master

Betreuer

Masterarbeit von Burger, Julian

Die meisten Ereignisse, die Menschen wahrnehmen, werden mit mehreren Sinnen gleichzeitig wahrgenommen. Im Alltag fallen diese verschiedenen Sinneseindrücke zeitlich und räumlich zusammen und bilden eine kohärente Wahrnehmung. Bei Online-Konferenzen, die zu einem immer beliebteren Kommunikationsmittel geworden sind, kann es jedoch zu einer zeitlichen und/oder räumlichen Diskrepanz zwischen visuellem und auditivem Stimulus kommen, beispielsweise durch Verzögerungen bei der Übermittlung. In dieser Arbeit wurden die Auswirkungen einer solchen zeitlichen Diskrepanz auf das Kurzzeitgedächtnis untersucht. Zu diesem Zweck wird ein Test auf der Grundlage eines audiovisuellen Paradigmas zur seriellen Wiedergabe entwickelt. Die Ziffern von eins bis neun werden den Teilnehmern auditiv, visuell oder audiovisuell mit Verzögerungen zwischen -400 ms und 400 ms präsentiert. Anschließend müssen sie die Ziffern in der gleichen Reihenfolge wiedergeben, in der sie ihnen präsentiert wurden. Erstens wird getestet, wie die Leistung bei der seriellen Wiedergabe durch die Präsentationsmodi, d.h. nur visuelle, nur auditive oder audiovisuelle Präsentation, beeinflusst wird. Zweitens wird untersucht, wie die Leistung bei der seriellen Wiedergabe durch die oben genannten Verzögerungen beeinflusst wird. Weder für die Art der modalen Präsentation noch für die audiovisuellen Verzögerungen konnte ein Effekt der experimentellen Variationen beobachtet werden. Der wahrscheinlichste Grund dafür ist, dass die Ziffern als Stimuli zu abstrakt sind und somit kein audiovisueller Gewinn, d.h. eine Leistungsverbesserung im Vergleich zur unimodalen Präsentation, festgestellt werden konnte. Darüber hinaus ist die audiovisuelle Integration nicht notwendig, um sich an die Ziffern zu erinnern, da beide unisensorischen Modalitäten vollständige Repräsentationen im Gedächtnis hervorzurufen scheinen. Vorschläge für Änderungen an den Stimuli und am Paradigma werden vorgestellt und diskutiert.